EUDR / EUTR

EUDR / EUTR

Diese beiden Akronyme sind den wenigsten Messermachern bekannt, haben es aber in sich.

Die EUTR = European Timber Regulation ist im letzten Jahr von der EUDR = European Deforestation Regulation abgelöst worden, also kann man die EUTR gleich mal vergessen.

Die EUDR, oder zu Deutsch Europäische Entwaldungsverordnung regelt in der Zukunft "das Inverkehrbringen“, also dem Import und Handel, "von bestimmten Rohrstoffen und Erzeugnissen, die mit Entwaldung und Waldschädigung verknüpft sind.“

Holz steht damit an erster Stelle.
Der Export ist davon natürlich ebenso betroffen. Für KMU´s (kleine und mittlere Unternehmen) gilt eine Übergangsfrist bis Mitte 2025. 

Kleinunternehmerinnen können, was den Handel innerhalb der EU angeht, aufatmen und die Sorgfaltspflicht einfach weiterreichen.

Soweit die Situation.

Viele denken jetzt wahrscheinlich, "oh je, ein weiteres bürokratisches Monster, das uns das Leben schwer macht", aber die Notwendigkeit, unsere Wälder vor illegalem Einschlag zu schützen, ist mehr als unbestritten. 

Jeder illegal entnommene Baum fehlt in unserem globalen Ökosystem und Geld für die Wiederaufforstung wird nicht erwirtschaftet.

Denkt man illegale Entwaldung, kommen einen die Tropen oder der Amazonas in den Sinn.

Sie findet aber nicht nur im Fernen, sondern auch mitten in Europa statt:  https://www.euronatur.org/unsere-themen/urwaelder-in-europa/unser-urwaldprojekt 

Dem Ganzen per umsetzbarem Gesetz entgegenzuwirken, ist natürlich sehr schwierig, da es viele Schlupflöcher gibt. 

Um diese zu schließen, wurde die „zahnlose“ EUTR von der EUDR abgelöst und zukünftig ist jeder "Inverkehrbringer und Marktteilnehmer" in der Sorgfaltspflicht. 

Ziel ist es, den legalen Handelsweg, den das Holz von seinem Ursprungsort bis hin zum Endkunden genommen hat, nachvollziehen zu können.

Daher wird es für den Holzimporteur besonders schwer und es wird eine Vielzahl von Dokumenten, wie die Geodaten der eingeschlagenen Bäume, staatliche Bescheinigungen zum legalen Einschlag etc. nötig, um der „Sorgfaltspflicht“ nachzukommen.

Wie dabei die staatliche Kontrolle funktionieren soll, bleibt wahrscheinlich den einzelnen europäischen Staaten überlassen und kann eigentlich nur innerhalb der Einfuhrprozedur in Zusammenarbeit mit dem Zoll geleistet werden. 

Mal schnell eine Platte Amboina Maser aus Thailand ohne Papiere zu importieren wird,  ist fortan nicht mehr möglich.

"Dann geht das ganze Holz eben in andere Länder", werden sich einige denken, aber auch hier greift dann wieder beim Import nach Europa die EUDR.

Das illegale Holz kann dann „nur“ im nicht europäischen Raum gehandelt werden.

Europa wird mit der EUDR einigermaßen safe und wir können uns auf die geplagte Schulter klopfen.

Wenn gefühlt auch aufgezwungen, kommen wir damit einer Vorbildfunktion entgegen und der Schutz der Wälder ist schließlich alternativlos.

Weitere detaillierte Informationen zu dem Thema mit einem tollen Schaubild findet Ihr z.B. unter:  

https://www.regenwald-schuetzen.org/regenwaldschutz-im-alltag/gesellschaft-und-politik-gestalten/tropenwaldfreundliche-lieferketten/eudr-european-union-deforestation-regulation

https://www.ble.de/DE/Themen/Wald-Holz/Entwaldungsfreie-Produkte/FAQs/FAQs.html

 A.M.

 

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